Wirtschaft im Aufschwung - Internetsecurity
von Oliver Lexa

Am 18.September 2001, also eine Woche nach dem Anschlag auf das WTC, gab es einen weiteren Anschlag. Dieser war optisch nicht so spektakulär und er forderte auch keine Menschenleben, aber wirtschaftlich gesehen war dieser Anschlag furchtbar. Die Rede ist von "Nimda", einem Computervirus, der durch Hacker eingesetzt wurde und sich selbständig weiterschickte. Nimda war sowohl ein Virus, als auch ein Wurm - rr löschte wahllos Dateien auf den Festplatten und schickte sich selbständig an neue Internetbenutzer weiter.
Fest steht, das mehr als 86.000 Computer von Nimda infiziert wurden. Viele Unternehmen mussten deswegen, aber auch aus reiner Vorsichtsmaßnahme, vom Netz gehen. Der wirtschaftliche Schaden war enorm.

"Nimda" kam zu einer Zeit, als sich viele Unternehmen (ungefähr 150.000 Betroffene) gerade von dem Virus "Code Red", welcher zwei Monate vorher erschien, erholt hatten. "Code Red" richtete ungefähr gleiche Schäden an Computern an. Wirtschaftlich betrachtet geht der Schaden durch den "Code Red"-Virus in die Milliarden Dollar.

Wie konnte so etwas geschehen? Die Antwort ist einfach. Die Branche hat nicht an Internetsicherheit gedacht. Man hielt die Bedrohung durch Hacker für zu gering, als das man dafür Geld investieren wollte. Man hielt Hacker für harmlose, kleine Kinder, die mit ihren Computern spielten. Angriffe via Internet klang zu sehr nach Science-Fiction, es schien zu weit weg. Heute ist man schlauer.

Nach "Nimda" reagierte in den USA der stärkste Mann: Präsident Bush wies seine Berater an, ein Konzept zu finden um das WorldWideWeb sicher zu machen und um die USA vor Angriffen daraus zu schützen. Diese Kommission reagierte und schon nach kurzer Zeit gab sie Projekte in Auftrag, die das Volumen von sechs Milliarden US-Dollar umfassten. Dies ist mehr als 50% der Weltausgaben für Internetsicherheit.

Hier ist eine Zusammenstellung über die wohl interessantesten und zugleich aussichtsreichsten Sicherheitsunternehmen der Welt:

  • Hier wäre zum einem Trustix aus Trondheim/Norwegen zu nennen. Das Unternehmen hat 50 Angestellte. Es kümmert sich vor allem um die Sicherheit des Linux-Betriebssystems.
  • Dann wäre da noch Netscreen Technologies Inc. aus Sunnyvale/Kalifornien. Das 450 Mann starke Unternehmen entwickelt Firewalls und private Netzwerke und betreut diese.
  • Vericept aus Englewood/Colorado hat sich auf die Entwicklung von sogenannten „Frühwarnsystemen“ spezialisiert. Diese „monitoring software“ erkennt vorzeitig, das an einer Internetverbindung manipuliert wird. Es durchsucht aber auch das Internet nach Hacker-Seiten und warnt dann automatisch per eMail die Kunden vor, das etwas Neues im Umlauf ist und wie man sich dagegen schützt. Das Unternehmen beschäftigt 60 Mitarbeiter.
  • Das aus Scottsdale/Arizona stammende Unternehmen Patchlink Corp. ist auf die Patcherstellung spezialisiert. Viele Hersteller wissen, das gerade ihre Kommunikationsprogramme (z.B. Internet-Zugang, eMail, Online-Banking) viele Sicherheitslücken enthält. Die 52 Angestellten von Patchlink spüren diese Sicherheitsmängel auf und beheben sie.
  • Aus San Jose/Kalifornien kommt das IT-Security-Unternehmen Entercept Security Technologies. Dieses Unternehmen (80 Angestellte) hat sich auf die klassischen Hackerabwehrprogramme spezialisiert. Diese „Intrusion-Detection“-Programme spüren Eindringlinge in Unternehmensnetzwerken auf und bekämpfen diese selbständig, ohne das sich ein Mensch einschalten müsste. Diese Programme überwachen das gesamte Netzwerk.
  • In Ramat Gan/Israel befindet sich eines der größten Sicherheitsunternehmen. Mit 1200 Angestellten ist Check Point Software Technologies Ltd. einer der Branchenriesen.
    Dieses Unternehmen wurde ursprünglich von drei Computerspezialisten des israelischen Militärs gegründet und entwickelte die erste Firewall überhaupt. Durch langjährige Erfahrung hat sich Check Point Software seinen Spitzenplatz erhalten und entwicklt weiterhin Firewalls, aber betreut auch Unternehmensnetzwerke.
  • Aus Campbell/Kalifornien stammt das zwanzig Mann starke Unternehmen Cenzic Inc. Ebenso wie die Patchlink Corp. hat sich Cenzic auf das Aufspüren von Sicherheitslücken in Softwareanwendungen spezialisiert.

 

Einleitung
Geld für Rüstung
Russland erholt sich
China "boomt"
Biotechnologie
EU contra USA
Bedenkenswerte wirtschaftliche Faktoren für 2003

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